Alte Batterie Hooksiel

Ich kann mich noch gut an die Alte Batterie aus meiner Kindheit erinnern. Die war da, wo heute das Gästehaus steht. Da wurde früher scharf geschossen. Auf dem Gelände war im Ersten Weltkrieg eine Festungsanlage aufgebaut worden. Wilhelmshaven war damals einer der wichtigsten deutschen Kriegshäfen. Der wurde durch einen ganzen Verteidigungsgürtel geschützt. Und eine der Stationen war eben die Alte Batterie hier in Hooksiel. Da gab es damals ein Gewölbe. Darin waren vier Geschütze untergebracht. Und dann standen da Massenquartiere für die Soldaten. Das alles war mit einem Wassergraben, Schützengräben und Stacheldraht abgesperrt.

Nach dem Ersten Weltkrieg lag das hier alles erstmal brach. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, haben die hier dann schnell neue Befestigungsbauten aufgestellt. Die waren für die Flugabwehr gedacht. Wenn dann die Tiefflieger kamen, wurde da geschossen. Wir sind da als Kind damals nicht gerne hingegangen. Das war kein schöner Ort.

Im Krieg waren hier Bauhandwerker in einer Holzbaracke untergebracht. Die mussten hier die Bunkerdecken verstärken. Die hatten eine zwei Meter dicke Betonschicht. Unser Hafenmeister Tedi Bunker hatte damals jede Menge zu tun. Da kamen viele Lastschiffe, die das ganze Baumaterial gebracht haben. Die musste er in den Hafen lotsen.

Im zweiten Weltkrieg hat es unzählige Fliegerangriffe auf Wilhelmshaven gegeben. Die Batterie in Hooksiel war da ständig im Einsatz. Da sind manchmal in einer Nacht bis zu 1000 Schuss abgefeuert worden. Die Geschütze haben derart geglüht, dass sie mit Wasser gekühlt werden mussten.

Nach dem Krieg wurden die Bunker hier abgerissen. Der Beton wurde zerkleinert. Den konnte man damals gut gebrauchen. Im Krieg war ja so viel zerstört worden. Das musste wieder aufgebaut werden. Als die Bunker ursprünglich gebaut worden waren, hatte man 200 20 Meter lange Eichenstämme in die Erde gebracht. Die hat man dann nach dem Krieg benutzt, um Häuser wieder aufzubauen.

Das Gelände ist dann in den Jahren danach ziemlich verkommen. Erst Anfang der 80er Jahre wurde hier ein Rundumschlag gemacht. Das hat sich die Gemeinde damals einiges kosten lassen. Die Dorfgemeinschaft hat knapp 7000 Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt und selbst einen Spielplatz gebaut.1993 ist hier das Gästehaus eingeweiht worden. Es steht zum Teil auf den Fundamenten der alten Kasematte aus Kriegszeiten.

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