Hooksieler Sieltor
Der Ortsname „Hooksiel“ setzt sich aus den Bestandteilen „Hook“ und „Siel“ zusammen. Zum ersten Mal erwähnt wurde er schon 1479. Damals sagte man „uppe dem Hoeke“. „Hocke“ oder „Hook“ heißt soviel wie „Landvorsprung“. Dem Siel verdankt Hooksiel den zweiten Teil seines Namens. Das erste Sieltor wurde hier nämlich auch schon 1546 gebaut. Ein Siel ist ein Wasserdurchlass in einem Deich. Die wurden damals gebaut, um das Binnenland hinter den Deichen entwässern zu können.
1588 hat man eine Straßenbrücke über das erste Siel gebaut. Dadurch wurde es zu einem gedeckten Siel. Das hat es den Schiffen, die mit den Jahren immer mehr Waren in den Hooksieler Hafen brachten, nicht gerade leichter gemacht. Die Seeleute haben bestimmt manches Mal geflucht.
Das erste Siel hat wirklich lange gehalten. Es war zwar aus Holz und musste immer mal hier und da wieder ausgebessert werden. Aber es funktionierte. Bis zur großen Februarflut 1825. Die hat dermaßen gewütet, dass es hinterher neu gebaut werden musste.
Zu der Zeit war der Hafenumschlag schon deutlich gestiegen und sollte sich noch weiterentwickeln. Es musste also ein großzügigeres modernes Siel her. Damals bewiesen die Hooksieler, dass sie dem Vorurteil über sture Küstenbewohner alle Ehre machten. Denn die Regierung versuchte sie davon zu überzeugen, dass neue Siel aus Stein, statt aus Holz zu bauen. Es wurde sogar ein zinsfreies Darlehen angeboten, weil das im ersten Moment teurer war, als aus Holz zu bauen. Dafür aber haltbarer. Doch die Sielacht blieb dabei. „Wir haben schon immer aus Holz gebaut und das bleibt auch so.“
Nur 20 Jahre später war das Holz schon verrottet und musste ausgetauscht werden. Tja, das wurde natürlich teuer. Für die Hooksieler aber noch lange kein Grund, von ihrer Meinung abzuweichen. In Jever forderten die Kaufleute eine offene Schleuse, statt eines neuen Siels. Denn sie waren darauf angewiesen, dass ihre Ware über Hooksiel möglichst zügig bei ihnen ankam. Den Hooksielern war das allerdings egal. Sie fürchteten um ihren Hafenumschlag. Denn davon hat man hier wirklich gut gelebt. 1867 musste also nochmal ordentlich in ein neues Ständerwerk aus Holz investiert werden.
Erst 1885 wurde dann endlich das Siel aus Stein gebaut. Wie man sieht, hatte die Regierung von einst Recht. Denn das alte Steinsiel steht heute noch.
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