Hooksieler Zwiebelturm

In dem Haus mit dem Zwiebelturm ist heute das Künstlerhaus zu Hause. Der Oldenburger Graf Anton Günther hatte es 1618 ursprünglich aber als Schule bauen lassen. Seit 1760 sitzt der goldene Schwan auf der Spitze des Zwiebelturms. Der Schwan ist das Zeichen der Lutheraner — und die evangelische Kirche hatte damals die Hoheit über diese Schule. Später war hier dann mal das Rathaus drin

Wir Hooksieler erzählen immer gerne, dass der Zwiebelturm das Geschenk eines Kapitäns an die Hooksieler war. Der wurde 1804 aus Seenot gerettet. Sein Schiff ist dann in einer Hooksieler Werft repariert worden. Dafür soll er so dankbar gewesen sein, dass er den Zwiebelturm spendierte.

Rund 200 Jahre später wurde der Zwiebelturm aber dann restauriert. Das war 2008. Da hat der Restaurator Erwin Früsemers aus Wilhelmshaven den Auftrag bekommen, die Zwiebel neu zu vergolden. Und dabei hat er eine Gravur entdeckt. Die zeigt die Zahl 1760. Man kann also vermuten, dass es schon viel früher einen ersten Zwiebelturm gab. Später hat er auch noch eine Zeichnung des Gebäudes von 1789 entdeckt. Die lag im Schlossmuseum in Jever. Und darauf ist auch schon ein Zwiebelturm zu sehen. Die Sache mit dem Kapitän ist aber ja trotzdem eine schöne Geschichte.

Wenn ich an den Zwiebelturm denke, fällt mir gleich unser alter Gemeindediener ein. Den gab es, als ich noch ein Kind war. Der war schon alt. Wenn die Uhr im Zwiebelturm gestellt werden musste, ist er immer raufgestiegen und seine Frau stand unten. Sie hat ihm dann immer zugerufen wie weit er die Zeiger noch drehen muss. Die beiden waren da aber schon ziemlich schwerhörig. Deshalb mussten sie ganz schön bölken. Dann wusste jedenfalls immer halb Hooksiel, wie spät es ist.

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